Matthew Messer

Matthew Messer

Chefredakteur

Kupfer ist ein essentieller Mineralstoff, der bei der Energiegewinnung sowie beim Aufbau des Bindegewebes und des Herz-Kreislauf-Systems eine Rolle spielt und verschiedene Aufgaben in unserem Immunsystem übernimmt. (1) Kupfer ist zusammen mit Zink für die Bildung von Superoxiddismutase, einem wichtigen Antioxidationsmittel, erforderlich. (1) Obwohl Kupfer viele Funktionen erfüllt, konnte kein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Kupferzufuhr und dem Risiko verschiedener Krankheiten entdeckt werden. Mal wirkte eine hohe, mal eine niedrige Kupferzufuhr risikomindernd. (1) Ein schwerer Kupfermangel kann langfristig zu Anämie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hautproblemen und einer schwachen Immunität führen, während eine zu hohe Kupferzufuhr kurzfristig zu Verdauungsproblemen und langfristig zu Leberschäden führen kann. (2, 3)

Wie viel Kupfer brauchen wir?

Die nötige Kupferzufuhr für Erwachsene wurde offiziell auf 900-1700 mcg pro Tag festgelegt und die Obergrenze der als sicher geltenden Dosis auf 10 mg pro Tag. (4, 5)

Obwohl die optimale Menge noch nicht genau bekannt ist, loht es sich, täglich mindestens 1 mg zuzuführen. Der Körper ist in der Lage, die Resorption von Kupfer lange Zeit gut zu regulieren, sodass er bei einer Zufuhr von mehreren mg deutlich weniger verwertet. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass jemand zu viel Kupfer über die Ernährung aufnimmt. (6)

Wie kann die notwendige Kupferzufuhr sichergestellt werden?

Die besten Kupferquellen sind Rinderleber und Schalentiere. Wenn man sie mindestens einmal pro Woche isst, sorgt das allein für die nötige Kupferzufuhr. Von den pflanzlichen Quellen enthalten Kartoffeln, verschiedene Pilze, Vollkornprodukte und Körner die höchsten Mengen. (4)

Auch das Trinkwasser weist in manchen Gegenden einen erheblichen Kupfergehalt auf, der allerdings eher gefährlich als nützlich ist. Die Verwendung von Wasserleitungen aus Kupfer hat bereits in mehreren Fällen zu Kupfervergiftungen geführt. (7)

Kupfer ist auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erreichbar. Idealerweise sollte es zusammen mit Zink ergänzt werden, denn beides wird benötigt, um das bereits erwähnte Antioxidationsmittel herzustellen. Eine der Gefahren einer hochdosierten Zinkergänzung besteht darin, dass sie schnell einen Kupfermangel verursachen kann, sodass es nicht empfehlenswert ist, Zink in in einer höheren Dosierung als 15-20 mg pro Tag langfristig zu ergänzen. (8)

Gesundheitliche Auswirkungen von Kupfer

Glücklicherweise tritt ein Kupfermangel nur selten auf, meist bei einer kupferarmen Ernährung oder langjährig bestehenden Entzündungskrankheiten des Verdauungssystems, wie z. B. Glutensensitivität. In solchen Fällen kann der Kupferspiegel durch eine glutenfreie Ernährung und eine angemessene Kupferergänzung leicht verbessert werden. (2) Langfristige Einnahme von Säureblockern oder Erkrankungen des Verdauungssystems können ebenfalls zu Kupfermangel führen, ebenso wie die bereits erwähnte hochdosierte Zinkergänzung – letztere verursacht Probleme bei der Kupferaufnahme. (8, 9)

Obwohl Kupfer viele wichtige biologische Funktionen erfüllt, konnte kein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Kupferzufuhr und der Entstehung verschiedener Krankheiten entdeckt werden. Die Vermutung lag nahe, dass größere Mengen an Kupfer das Risiko der wichtigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern, wenn Kupfer für die Gesundheit von Blutgefäßen und Herz notwendig ist. Diese Annahme konnte jedoch noch nicht bewiesen werden, und es wurden sogar widersprüchliche Forschungsergebnisse zu diesem Thema veröffentlicht. Obwohl Kupfermangel eine der Ursachen für plötzlichen Herztod sein kann, zeigen einige Beobachtungsstudien, dass gerade ein hoher Kupferspiegel mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko einhergeht. Andererseits kam eine klinische Studie zu dem Schluss, dass eine Kupferergänzung keinerlei Einfluss auf die Hauptrisikofaktoren des Herz-Kreislauf-Systems hat. (10, 11, 12, 13)

Kupfer wurde auch im Zusammenhang einer weiteren Krankheitsgruppe viel diskutiert, nämlich der Alzheimer-Krankheit und Demenz. Leider wurden diesbezüglich ähnlich gemischte Ergebnisse erzielt, aus denen man darauf schließen kann, dass sich sowohl zu viel als auch zu wenig Kupfer negativ auswirken.

Interessantes 

Kupfer besitzt zahlreiche nützliche Eigenschaften, weshalb es seit Jahrtausenden in vielen Bereichen eingesetzt wird. Aufgrund seiner natürlichen antimikrobiellen Wirkung werden Türklinken und andere häufig berührte Gegenstände oft aus Kupfer angefertigt, was die Ausbreitung von Infektionen verhindert. Kupfer findet sich in unzähligen Elektrogeräten und Autoteilen und ist der Hauptrohstoff für Metallmünzen. 

[Das Titelbild der Notiz zeigt die mineralische Form von Kupfer.]

  1. Bost M, Houdart S, Oberli M, Kalonji E, Huneau JF, Margaritis I. Dietary copper and human health: Current evidence and unresolved issues. J Trace Elem Med Biol. 2016 May;35:107-15. doi: 10.1016/j.jtemb.2016.02.006. Epub 2016 Mar 5. PMID: 27049134. 

  2. Altarelli M, Ben-Hamouda N, Schneider A, Berger MM. Copper Deficiency: Causes, Manifestations, and Treatment. Nutr Clin Pract. 2019 Aug;34(4):504-513. doi: 10.1002/ncp.10328. Epub 2019 Jun 17. PMID: 31209935. 

  3. Royer A, Sharman T. Copper Toxicity. [Updated 2021 Jun 29]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2022 Jan-. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK557456/ 

  4. https://ods.od.nih.gov/factsheets/Copper-HealthProfessional/ 

  5. https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/4253 

  6. Turnlund JR, Keyes WR, Anderson HL, Acord LL. Copper absorption and retention in young men at three levels of dietary copper by use of the stable isotope 65Cu. Am J Clin Nutr. 1989 May;49(5):870-8. doi: 10.1093/ajcn/49.5.870. PMID: 2718922. 

  7. Eife R, Weiss M, Barros V, Sigmund B, Goriup U, Komb D, Wolf W, Kittel J, Schramel P, Reiter K. Chronic poisoning by copper in tap water: I. Copper intoxications with predominantly gastointestinal symptoms. Eur J Med Res. 1999 Jun 28;4(6):219-23. PMID: 10383875. 

  8. Duncan A, Yacoubian C, Watson N, Morrison I. The risk of copper deficiency in patients prescribed zinc supplements. J Clin Pathol. 2015 Sep;68(9):723-5. doi: 10.1136/jclinpath-2014-202837. Epub 2015 Jun 17. PMID: 26085547. 

  9. Plantone D, Renna R, Primiano G, Shukralla A, Koudriavtseva T. PPIs as possible risk factor for copper deficiency myelopathy. J Neurol Sci. 2015 Feb 15;349(1-2):258-9. doi: 10.1016/j.jns.2015.01.009. Epub 2015 Jan 12. PMID: 25598493. 

  10. DiNicolantonio JJ, Mangan D, O'Keefe JH. Copper deficiency may be a leading cause of ischaemic heart disease. Open Heart. 2018;5(2):e000784. Published 2018 Oct 8. doi:10.1136/openhrt-2018-000784 

  11. Ford ES. Serum copper concentration and coronary heart disease among US adults. Am J Epidemiol. 2000 Jun 15;151(12):1182-8. doi: 10.1093/oxfordjournals.aje.a010168. PMID: 10905530. 

  12. Grammer TB, Kleber ME, Silbernagel G, Pilz S, Scharnagl H, Lerchbaum E, Tomaschitz A, Koenig W, März W. Copper, ceruloplasmin, and long-term cardiovascular and total mortality (the Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health Study). Free Radic Res. 2014 Jun;48(6):706-15. doi: 10.3109/10715762.2014.901510. Epub 2014 Apr 3. PMID: 24605902. 

  13. DiSilvestro RA, Joseph EL, Zhang W, Raimo AE, Kim YM. A randomized trial of copper supplementation effects on blood copper enzyme activities and parameters related to cardiovascular health. Metabolism. 2012 Sep;61(9):1242-6. doi: 10.1016/j.metabol.2012.02.002. Epub 2012 Mar 22. PMID: 22444781.