Matthew Messer

Matthew Messer

Chefredakteur

Kalium gehört zu jenen Mineralstoffen, deren Mangel weit verbreitet ist: Umfragen zufolge führen nur die wenigsten Menschen die empfohlene Tagesdosis zu. Der Grund dafür liegt auf der Hand: In größeren Mengen enthalten es hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel, von denen wir nur selten oder zu wenig konsumieren.

Im Laufe der Evolution passte sich der Mensch an eine viel höhere Kaliumzufuhr an, weil die Ernährung unserer Vorfahren reich an kaliumhaltigen Pflanzen war. Im Gegensatz dazu bestehen unsere heutigen Lebensmittel meist aus raffiniertem Getreide und Zucker und enthalten fast kein Kalium.

Eine der besten Kaliumquellen sind Kartoffeln, die mehr als 400 mg Kalium pro 100 Gramm enthalten. Wenn man große Mengen Kartoffeln isst, gehört man mit Sicherheit zu den wenigen Menschen, die ausreichend Kalium zu sich nehmen. Mehrere Studien haben bereits bewiesen, dass eine geringe Kaliumzufuhr ein Risikofaktor für Bluthochdruck ist, der zu weiteren Herz-Kreislauf-Problemen führen kann.

Eine neue Studie zur Kaliumergänzung

Eine Studie aus dem Jahr 2021 testete die Auswirkungen einer höheren Kaliumzufuhr bei 30 Personen mit oder nahe hohem Blutdruck. Die Teilnehmer wurden in 4 Gruppen eingeteilt und 16 Tage lang wurde ihnen eine Diät vorgeschrieben. Beim Experiment kam es darauf an, dass die Mitglieder der Gruppen ihre Kaliumzufuhr aus jeweils verschiedenen Quellen erhöhten, und die Leiter der Studie beobachteten dann, welche Auswirkungen dies auf ihren Blutdruck hatte. Die Gruppen ließen sich wie folgt charakterisieren:

    • 1000 mg zusätzliches Kalium in Form von gekochten bzw. ohne Öl gebratenen Kartoffeln 

    • 1000 mg zusätzliches Kalium in Form von in Öl frittierten Kartoffeln 

    • 1000 mg zusätzliches Kaliumgluconat, als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen 

    • Kontrollgruppe

Die wichtigsten Vorteile der Studie

    • Die Teilnehmer erhielten alle paar Tage ihren kompletten Proviant, der die gleiche Menge an Kalorien enthielt, damit ein unterschiedlicher Gewichtsverlust die Ergebnisse nicht beeinflussen konnte. 

    • Der Kaliumgehalt und die Zusammensetzung anderer Mikro- und Makronährstoffe der Diäten waren ebenfalls fast identisch, der einzige Unterschied bestand in den 1000 mg zusätzlichem Kalium. Die Kaliumversorgung der Teilnehmer wurde auch gemessen und sie war proportional zu ihrer Ernährung, sodass sie sich zweifellos an die Anweisungen hielten. 

    • Die meisten Teilnehmer absolvierten das Programm aller vier Gruppen.

Ergebnisse

Das Hauptziel der Forschung bestand darin, die Auswirkungen einer zusätzlichen Kaliumzufuhr auf den Blutdruck zu untersuchen. Wie erwartet senkten alle drei Formen einer höheren Kaliumzufuhr den Blutdruck der Teilnehmer. Das überraschendste Ergebnis kam jedoch von gekochten bzw. ohne Öl gebratenen Kartoffeln, die den Blutdruck um durchschnittlich 6 Punkte senkten, mehr als doppelt so stark wie in Öl frittierte Kartoffeln oder eine Kaliumergänzung.

Eine höhere Kaliumzufuhr kann fast jedem zugute kommen, aber wie die Forschung gezeigt hat, ist sie bei Bluthochdruck besonders vorteilhaft. 

  1. Stone MS, Martin BR, Weaver CM. Short-Term RCT of Increased Dietary Potassium from Potato or Potassium Gluconate: Effect on Blood Pressure, Microcirculation, and Potassium and Sodium Retention in Pre-Hypertensive-to-Hypertensive Adults. Nutrients. 2021 May 11;13(5):1610. doi: 10.3390/nu13051610. PMID: 34064968; PMCID: PMC8151047. 

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