Im Artikel Alles über Vitamin B6 wurde bereits erwähnt, dass es für die Produktion von Neurotransmittern notwendig ist, die einen großen Einfluss auf unsere Stimmung haben. Von ihnen hört man viel, u. a. von Dopamin und Serotonin, auch als Glückshormone bekannt, aber auch von GABA, das für B6 am wichtigsten ist.

Ein Mangel an den verschiedenen B-Vitaminen kann sich auch negativ auf die Stimmung auswirken und zu verstärkten Angstzuständen und Depressionssymptomen führen. Vitamin B6 ist ein besonders wichtiger Akteur, da es mehrere Eigenschaften besitzt, die die Symptome von Angstzuständen lindern könne

• Es wird benötigt, um das Stimulans Glutamat in das Beruhigungsmittel GABA oder in Glutathion (GSH), das wichtigste Antioxidans unseres Körpers, umzuwandeln.s wird für die Produktion von Dopamin, Serotonin und Noradrenalin benötigt.
• Es senkt auch die Spiegel verschiedener Substanzen, die die Funktionsweise der NMDA-Rezeptoren verbessern, wie z. B. Homocystein. Es hat dadurch auch eine beruhigende Wirkung.

Die Forschung

In einer im Juli 2022 veröffentlichten Studie wurden junge erwachsene Universitätsstudenten daraufhin untersucht, wie sich die Zufuhr hoher Dosen von Vitamin B6 oder Vitamin B12 auf ihre Angstzustände auswirkt. Der Grad der Angstzustände wurde mit einem entsprechenden modernen Test gemessen.

Insgesamt wurden 478 Personen in 5 verschiedenen Turns über 4,5 Jahre hinweg getestet. Die Teilnehmer wurden immer in 3 Gruppen eingeteilt und erhielten 30-35 Tage lang 100 mg Vitamin B6, 1000 mcg Vitamin B12 oder ein Placebo (die Dauer variierte, weil es so praktischer war, nach dem Test die Labortests durchzuführen).

Vor und nach der Therapie fanden jeweils zwei verschiedene Tests statt, um die Ängste und die Stimmung der Teilnehmer zu bewerten. Darüber hinaus wurden weitere visuelle Tests durchgeführt, von denen einer bestätigen sollte, dass tatsächlich die Vitamin-B6-Ergänzungung aufgrund ihrer Auswirkungen auf die GABA-Produktion für die Ergebnisse verantwortlich war.

Ergebnisse

Die Vitamin-B6-Ergänzug verringerte die Ängstlichkeit der Teilnehmer deutlich und verbesserte ihre Stimmung in beiden Tests im Vergleich zur Placebogruppe. Eine Vitamin-B12-Ergänzung war ebenfalls erfolgreich, jedoch weniger effektiv als Vitamin B6.

Die Ergebnisse wurden auch mit sehr guten Grafiken veranschaulicht, auf denen beispielsweise gut sichtbar ist, dass die Placebogruppe vor der Studie bei dem Test zur Stimmungslage/Depressionsneigung besser abschnitt, aber ihre Stimmung sich bis Ende der Studie jedoch verschlechterte. Bei denen, die Vitamin B6 erhielten, verbesserte sich dagegen im Laufe der Zeit ihre Stimmung und ihre Depressionsneigung verminderte sich. Sie schnitten trotz des erheblichen Nachteils nach einem Monat bereits besser ab als die Placebogruppe.

Wahrscheinlich war die Vitamin-B6-Ergänzung auch deshalb so wirksam, weil sie an jungen Universitätsstudenten getestet wurde, die sehr häufig unter Prüfungsangst leiden. In ihrem Fall trug Vitamin B6 durch seine beruhigende Wirkung dazu bei, dieses unangenehme Symptom zu lindern. Eine Ergänzung mit Vitamin B12 war ebenfalls vorteilhaft, aber die 30 Tage reichten wahrscheinlich nicht aus, um eine signifikante positive Wirkung auf die Struktur der Nervenzellen zu erzielen.

Vorsicht

In der Studie wurden täglich 100 mg Vitamin B6 ergänzt, was weit mehr ist, als die Menge, die man mit der Ernährung aufnehmen kann. Dies ist langfristig möglicherweise nicht unbedenklich, so dass solch hohe Mengen nur für kurze Zeiträume eingenommen werden sollten.

(Die Zahlen stammen aus der unter den Quellen verlinkten Studie)