Jod ist ein äußerst wichtiges Spurenelement für unsere Gesundheit, das neben der ordnungsgemäßen Funktionsweise der Schilddrüse noch viele andere wichtige Funktionen in unserem Körper erfüllt. Für Frauen mit Kinderwunsch ist es besonders wichtig, auf ihre Jodzufuhr zu achten, da sich Jodmangel während der Schwangerschaft negativ auf die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes auswirken kann (1)

Ist Jodmangel nur in Entwicklungsländern verbreitet

Die Annahme ist weit verbreitet, dass Jodmangel nur noch in einigen ärmeren Ländern auftritt, in denen nicht genügend Lebensmittel für die Menschen erreichbar sind. Es ist jedoch ein Trugschluss, dass dieses Problem anderswo nicht mehr besteht.

Zwar konnten durch die Verwendung von Jodsalz die schwersten Formen des Jodmangels reduziert werden, aber man würde viel mehr Jod benötigen, um eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten - ganz abgesehen davon, dass viele Menschen gar kein Jodsalz verwenden

Auch in den Industrieländern ist der Jodverbrauch bedenklich niedri

Eine im März 2021 veröffentlichte Studie untersuchte die Jodzufuhr von australischen Frauen. An der Studie nahmen insgesamt 57 Frauen im gebärfähigen Alter teil, von denen sich 31 pflanzlich oder vegan und 26 konventionell ernährten (2)

Die Ergebnisse waren sehr enttäuschend: In keiner der Gruppen erreichte die Jodzufuhr auch nur den von der WHO festgelegten Mindestwert. Wenn sie Kinder bekämen, hätten beide Gruppen also ein hohes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen und Geburtsfehler aufgrund von Jodmangel (1)

Frauen mit pflanzlicher Ernährung hatten eine etwas geringere Jodzufuhr, aber beide Gruppen lagen deutlich unter dem Mindestwert

In Australien wird seit langem Jodsalz verwendet, und 2009 wurde eingeführt, dass auch Weißmehlbroten Jodsalz beigemischt wird. Wie die Forschung zeigt, haben sich diese Strategien jedoch nicht als wirksam erwiesen, um die Jodzufuhr zu verbessern

Viele Veränderungen, die man für gesund hält, verschlimmern den Jodmange

Der Jodgehalt von Lebensmitteln hängt hauptsächlich davon ab, wie weit vom Meer sie stammen. Der Jodgehalt der meisten Ackerböden ist daher sehr gering, und man kann nie genau wissen, wie viel Jod in einer bestimmten Pflanze enthalten ist. Im Allgemeinen lässt sich aber sagen, dass pflanzliche Lebensmittel, die nicht mit Jod angereichert sind, fast kein Jod enthalten

Meeresfrüchte haben den höchsten Jodgehalt, aber wegen ihres hohen Preises sind sie weniger erreichbar, und viele mögen sie gar nicht. Auch andere tierische Lebensmittel enthalten etwas Jod, aber nicht annähernd so viel, wie der Mensch brauchte

Noch dazu sind heute viele Menschen von Jodsalz auf Himalaya-Salz oder andere weniger raffinierte Formen von Salz umgestiegen, während sie ihre Jodzufuhr aus anderen Quellen nicht erhöhten

Nahrungsergänzung ist die einzige sichere Lösung

Da die meisten Lebensmittel nur sehr wenig Jod enthalten, ist es am praktischsten, die Jodzufuhr durch Supplementierung sicherzustellen. Wie die oben genannte Untersuchung gezeigt hat, ist es auch eine trügerische Hoffnung, den Jodbedarf durch ab und zu konsumiertes Jodsalz decken zu können

Nicht umsonst wird in den meisten Ländern eine Jodsupplementierung empfohlen, zumindest für schwangere Frauen, wenn auch leider auch dort nur in Mengen, die nur ausreichen, den schlimmsten Jodmangel zu verhindern.