Matthew Messer

Matthew Messer

Chefredakteur

Eine der schlimmsten Krankheiten unserer Zeit ist die Demenz, für die es derzeit keine wirksame Behandlung gibt. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass eine Vitamin-D-Supplementierung dazu beitragen kann, die Entstehung der Krankheit zu verhindern.

Was ist Demenz?

Demenz ist eine Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten, also des Denkens, Erinnerns und der Argumentation, bis zu dem Punkt, an dem sie bereits das alltägliche Leben einer Person beeinträchtigt.

Derzeit leiden weltweit mehr als 50 Millionen Menschen an Demenz, und da die Lebenserwartung steigt, könnte sich diese Zahl bis 2050 fast verdreifachen. Da es derzeit kein wirksames Medikament zur Behandlung von Demenz gibt, das das Fortschreiten der Krankheit aufhalten oder umkehren könnte, werden immer mehr Therapien zur Vorbeugung untersucht, darunter auch die Einnahme von Vitamin D.

Warum könnte Vitamin D helfen?

Vitamin D ist an der Beseitigung von Beta-Amyloid (Aβ)-Plaques beteiligt (1) und schützt das Nervensystem auch auf andere Weise. Darüber hinaus wird ein niedriger Vitamin-D-Spiegel mit dem Risiko von Demenz und Alzheimer in Verbindung gebracht (2).

Klinische Studien zur Vitamin-D-Supplementierung haben bisher gemischte Ergebnisse erbracht, aber einige Studien haben berichtet, dass Vitamin D die kognitiven Funktionen verbesserte. (3) Obwohl eine aktuelle Übersichtsarbeit, die die Ergebnisse früherer Studien zusammenfasst, keine ausreichenden Beweise dafür fand, dass eine Vitamin-D-Supplementierung zur Vorbeugung der Alzheimer-Krankheit eingesetzt werden könnte, (4) ist dies bei dieser Art von Krankheit keineswegs überraschend. Sie entwickeln sich in der Regel über Jahrzehnte, sodass die kurze Dauer und Nachbeobachtungszeit der Studien nicht ausreichen, um eine signifikante Änderung festzustellen. Außerdem können die verwendete Vitamin-D-Dosis und der Ausgangswert der Teilnehmer sehr unterschiedlich sein.

Eine kürzlich durchgeführte Studie hat jedoch sehr positive Ergebnisse erbracht: Diejenigen, die Vitamin D einnahmen, waren deutlich besser vor dem Auftreten von Demenz geschützt (5).

Ergebnisse der neuen Forschung

Insgesamt 12388 Teilnehmer im Durchschnittsalter von 72 Jahren wurden 10 Jahre lang beobachtet. Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt, je nachdem, ob sie Vitamin D supplementierten oder nicht.

Vitamin D wurde auf drei verschiedene Arten zugeführt: Vitamin D3 allein, Vitamin D3 in Kombination mit Kalzium oder Vitamin D2. Es gab keinen signifikanten Unterschied in der Wirksamkeit der verschiedenen Formen.

Die Vitamin-D-Supplementierung verringerte das Auftreten von Demenz um 40 %, bei Frauen war das Risiko sogar um 49 % geringer geworden.

Bei Teilnehmern, die über normale kognitive Fähigkeiten verfügten, trug Vitamin D wesentlich wirksamer zur Aufrechterhaltung dieser Fähigkeiten bei als bei Teilnehmern, die bereits an einer leichten kognitiven Beeinträchtigung litten.

Allerdings lebten diejenigen, die Vitamin D supplementiert hatten, im Durchschnitt auch länger: Nach 5 Jahren waren 83,6 % der Teilnehmer der Vitamin-D-Supplementierungsgruppe noch am Leben, bei der anderen Gruppe betrug diese Zahl nur 68,4 %.

Diese Ergebnisse wurden bereits dem Ausgangsalter, dem Geschlecht, der Qualifikation, dem kognitiven Status, der Depression und der Genetik angepasst, Vitamin D konnte also unabhängig von diesen Faktoren das Auftreten der Krankheit um 40 % reduzieren.

ÁBRA

Schichten
Keine Vitamin-D-Supplementierung
Vitamin-D-Supplementierungsgruppe

Überlebensverhältnis ohne Demenz
Anzahl der vergangenen Jahre

Zusammenfassung

Aus dieser Beobachtungsstudie geht hervor, dass eine Vitamin-D-Supplementierung das Demenzrisiko deutlich verringert und eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der kognitiven Fähigkeiten spielt.

  1. Mizwicki MT, Menegaz D, Zhang J, Barrientos-Durán A, Tse S, Cashman JR, Griffin PR, Fiala M. Genomic and nongenomic signaling induced by 1α,25(OH)2-vitamin D3 promotes the recovery of amyloid-β phagocytosis by Alzheimer's disease macrophages. J Alzheimers Dis. 2012;29(1):51-62. doi: 10.3233/JAD-2012-110560. PMID: 22207005.
  2. Shen L, Ji HF. Vitamin D deficiency is associated with increased risk of Alzheimer's disease and dementia: evidence from meta-analysis. Nutr J. 2015 Aug 1;14:76. doi: 10.1186/s12937-015-0063-7. PMID: 26231781; PMCID: PMC4522102.
  3. Jia J, Hu J, Huo X, Miao R, Zhang Y, Ma F. Effects of vitamin D supplementation on cognitive function and blood Aβ-related biomarkers in older adults with Alzheimer's disease: a randomised, double-blind, placebo-controlled trial. J Neurol Neurosurg Psychiatry. 2019 Dec;90(12):1347-1352. doi: 10.1136/jnnp-2018-320199. Epub 2019 Jul 11. PMID: 31296588.
  4. Du Y, Liang F, Zhang L, Liu J, Dou H. Vitamin D Supplement for Prevention of Alzheimer's Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis. Am J Ther. 2020 Dec 26;28(6):e638-e648. doi: 10.1097/MJT.0000000000001302. PMID: 33395056.
  5. Ghahremani M, Smith EE, Chen HY, Creese B, Goodarzi Z, Ismail Z. Vitamin D supplementation and incident dementia: Effects of sex, APOE, and baseline cognitive status. Alzheimers Dement (Amst). 2023 Mar 1;15(1):e12404. doi: 10.1002/dad2.12404. PMID: 36874594; PMCID: PMC9976297.

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