Matthew Messer

Matthew Messer

Chefredakteur

Bis heute ist der Mangel an Vitamin-A eine der häufigsten Mangelerkrankungen weltweit und beeinträchtigt das Leben von Millionen Menschen. Trotzdem hat sich der Irrglaube verbreitet, man solle während der Schwangerschaft vorsichtig damit umgehen, da es schädlich für den Fötus sei. In diesem Artikel werden wir detailliert darauf eingehen, was zu dieser Feststellung geführt hatte und was man tun kann, damit das ungeborene Kind keinesfalls unter einem Mangel leidet, aber auch ein Überschuss einem keine Sorgen bereitet.

Die Rolle von Vitamin A bei der Entwicklung des Fötus

Viele Menschen betonen außschließlich die Gefahren von Vitamin A im Zusammenhang mit der Schwangerschaft und vergessen dabei zu erwähnen, dass es als eines der wichtigsten Vitamine für das Wachstum und die gesunde Entwicklung gilt, das sogar für den Embryo unentbehrlich ist.(1)

Es ist wichtig für die Entwicklung des Auges und seine Gesundheit, während ein Mangel zunächst zu Sehstörungen und später sogar zur Erblindung führen kann.(2)

Vitamin A ist darüber hinaus für die Entwicklung gesunder Knochen und Zähne entscheidend (3) und schützt die Haut und die Schleimhäute vor Verletzungen und Krankheitserregern. (4)

Bei einem Vitamin-A-Mange, können die weißen Blutkörperchen ihre Funktion nicht erfüllen (5), was in dieser kritischen Lebensphase schwerwiegende Folgen haben kann.

Inzwischen wurden zahlreiche weitere negative Auswirkungen eines Vitamin-A-Mangels während der Schwangerschaft bestätigt:

  • In Tiermodellen erhöhte der Mangel an Vitamin A das Risiko einer späteren Insulinresistenz und Glukoseintoleranz im Erwachsenenalter deutlich (6), und bei Frauen erhöhte er auch das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes. (7) In einer dänischen Studie sank das Diabetesrisiko bei Kindern von Frauen, die während der Schwangerschaft mehr Vitamin A zu sich nahmen.(8)
  • Eine Vitamin-A-Supplementierung während der Schwangerschaft erhöhte auch die Hämoglobinkonzentration und reduzierte somit das Auftreten einer Schwangerschaftsanämie.(9)
  • Vitamin-A-Mangel während der Schwangerschaft führt zu einer abnormalen Entwicklung des Ohrs, was später sogar zu Hörbehinderung führen kann, wahrscheinlich durch ein erhöhtes Risiko einer Mittelohrentzündung.(10)
  • Ein Mangel an Vitamin A im zweiten Schwangerschaftstrimester erhöhte das Risiko für Schizophrenie und andere psychische Erkrankungen um das Dreifache.(11)
  • Als Folge eines schweren Vitamin-A-Mangels entwickeln sich die Nieren von Kindern nicht richtig, sie bleiben viel kleiner und werden nicht entsprechend funktionieren.(12)
  • Eine Vitamin-A-Supplementierung vor und während der Schwangerschaft verbesserte die Lungenfunktion der Kinder deutlich.(13)
  • In einer ähnlichen Studie hatte die Vitamin-A-Supplementierung auch einen positiven Effekt auf die späteren schulischen Leistungen der Kinder.(14)

Anscheinend kann ein Vitamin-A-Mangel während der Schwangerschaft zu zahlreichen schwerwiegenden Problemen führen, von denen die meisten Menschen nicht einmal etwas hören. Dies liegt daran, dass der Mangel an Vitamin A nach Angaben von Gesundheitsorganisationen ausschließlich Entwicklungsländer betrifft, während in weiter entwickelten Ländern jeder mehr als genug davon zuführt. Das ist eigentlich gar nicht so sicher, aber bevor wir auf die Gründe dafür eingehen, schauen wir uns an, warum man Vitamin A während der Schwangerschaft für gefährlich hält.

Das missverstandene Vitamin A

Während die verheerenden Auswirkungen des Vitamin-A-Mangels in Entwicklungsländern deutlich sichtbar sind, wurden in entwickelten Regionen in den letzten Jahrzehnten häufig interessanterweise nur die negativen Auswirkungen von Vitamin A betont. Nach einiger Zeit stellte sich dann meist heraus, dass diese auf unbegründeten Ängsten und Irrtümern beruhten, in anderen Fällen aber auch auf einer falschen Supplementierung des Vitamins.

Bis heute hört man oft, dass Vitamin A leicht überdosiert werden kann, allerdings gilt dies nur für künstlich hergestellte und wasserlöslich gemachte, emulgierte oder feste Formen, während man von der natürlichen, fettlöslichen Form die zehnfache Menge dafür benötigen würde. (15) Eine Überdosierung kommt beim Verzehr natürlicher Lebensmittel fast nie vor (16) und bei der Einnahme von Präparaten ist sie auch nur bei unsachgemäßer Anwendung möglich.

Es war auch eine weit verbreitete Vorstellung, dass ein Mangel an Vitamin A Osteoporose verursacht (17), obwohl es für gesunde Knochen unerlässlich ist und bei einem ausreichenden Vitamin-D-Spiegel besonders schützend wirkt. (3)

Es wurde auch vermutet, dass es die Nutzung und Funktion von Vitamin D hemmt, aber eine Studie ergab, dass beide besser verwertet werden, wenn sie zusammen ergänzt werden (18) und dass sie zusammen mit Vitamin D auf bestimmte Gene wirken.(19)

In den 90er Jahren verbreitete sich schließlich die Behauptung, dass Vitamin A eine schädliche Wirkung auf den Fötus habe, was seitdem immer noch landläufig verbreitet ist: Mehrere Gesundheitsorganisationen betonen dies immer noch und warnen vor seinem Verzehr, obwohl auch diese Vorstellung auf sehr wackeligen Beinen steht, wie wir das später sehen werden.

Wie kann ein essentielles Vitamin eine Gefahr für den Fötus darstellen?

Synthetische Retinoide

Es hat sich herausgestellt, dass bestimmte synthetische Vitamin-A-Derivate (Isotretinoin, Etretinat, Acitretin), die als Arzneimittel zur Behandlung von Hautproblemen eingesetzt werden, tatsächlich schwerwiegende Schäden für den Fötus verursachen (20,21,22).

Diese Hautkrankheiten betreffen häufig junge Frauen, und obwohl immer wieder betont wird, dass zwischen der Einnahme der Medikamente und einer Schwangerschaft genügend Zeit vergehen sollte, ist dies leider in einigen Fällen aufgrund ungeplanter Schwangerschaften zu einem Problem geworden.

Wichtig ist jedoch, dass diese Medikamente völlig anders wirken als natürliches Vitamin A und daher nicht verglichen werden können.

Natürliches Vitamin A (Retinol)
In Untersuchungen an Tiermodellen wurde schon vor mehreren Jahrzehnten beobachtet, dass aus Vitamin A im Laufe des Stoffwechsels Metaboliten entstehen, die ab einer bestimmten Konzentration in der Frühschwangerschaft tatsächlich schädlich für den Fötus sein können.(23)

In den Studien, in denen die schädliche Wirkung einer Vitamin-A-Supplementierung nachgewiesen wurde, wurden in der Regel extrem hohe Dosen verwendet: zum Beispiel 35 000 IE pro Tag bei Ratten, was auf den Menschen umgerechnet mehreren Millionen IE entsprechen würde, also mehr als dem Tausendfachen der empfohlenen Tagesdosis.(24)

Da der Stoffwechsel verschiedener Tiere unterschiedlich ist, lassen sich daraus keine genauen Rückschlüsse auf den Menschen ziehen, theoretisch ist es jedoch erwiesen, dass eine gewisse Menge an Vitamin A bereits problematisch sein kann.

Natürlicher Schutz für den Fötus

Der Körper stellt durch mehrere „Schutzmechanismen" sicher, dass der Fötus ausreichend Retinol, aber nur wenig der potenziell schädlichen Metaboliten erhält.

Dies wird durch mehrere Studien unterstützt, die zeigen, dass der Retinolspiegel des Fötus nach einer Vitamin-A-Supplementierung der Mutter nicht signifikant anstieg und dass selbst Frauen, die 30 000 IE Vitamin A pro Tag ergänzten, ähnliche Werte problematischer Metaboliten aufwiesen wie Frauen, die gesunde Babys auf die Welt brachten. (25)

Tierstudien zeigen auch, dass selbst 30 000 IE pro Tag, umgerechnet auf den Menschen, ein sehr geringes Risiko für Geburtsfehler darstellen, sodass die durchschnittliche Aufnahme der Menschen viel geringer ist, als dass sie irgendwelche ähnliche Probleme verursachen könnte.(26)

Warum brauchen wir überhaupt Vitamin A während der Schwangerschaft? In geringen Mengen ist es unerlässlich für die Embryonalentwicklung, hat aber noch eine weitere wichtige Funktion: Im letzten Stadium der Schwangerschaft wird ein erheblicher Teil des Vitamin A in die Brüste geleitet, damit nach der Geburt eine große Menge an Vitamin A dem Neugeborenen über die Muttermilch zur Verfügung steht. Dies ist wichtig, da sie mit niedrigen Vitamin-K- und Vitamin-A-Spiegeln geboren werden. (27)

Obwohl Vitamin A theoretisch tatsächlich eine schädliche Wirkung auf den Fötus haben kann, wäre es wichtig, in allen diesbezüglichen Mitteilungen genau zu klären, wie große Dosen an Vitamin A ein Problem darstellen können und wie groß die Gefahr für jemanden ist, der nicht genug davon zu sich nimmt.

Um die erste Frage zu beantworten, schauen wir uns an, was man über die Humanforschung wissen kann.

Widersprüchliche Ergebnisse zur Fötus schädigenden Wirkung von Vitamin A

Die erste Forschung, die die Bedenken hinsichtlich einer Schädigung des Fötus durch Vitamin A praktisch untermauerte, war eine 1995 veröffentlichte Beobachtungsstudie, in der die Auswirkungen des Vitamin-A-Konsums und der Ergänzung mit Nahrungsergänzungsmitteln auf Geburtsfehler bei 22 748 schwangeren Frauen untersucht wurden.(28) Man stellte fest, dass eine tägliche Aufnahme von mehr als 10 000 IE Vitamin A über Nahrungsergänzungsmittel oder mehr als 15 000 IE Vitamin A inklusive der Nahrung bereits erheblich schädlich für den Fötus ist.

Im Vergleich zu einer Vitamin-A-Zufuhr von weniger als 5 000 IE stellte eine Menge von 15 000 IE oder mehr ein 3,5-fach höheres Risiko dar, während eine Aufnahme von 10 000 IE oder mehr aus Präparaten ein 4,8-fach erhöhtes Risiko im Vergleich zu einer Einnahme von weniger als 5000 IE ergab. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, wäre bei Vitamin A tatsächlich Vorsicht geboten, diese Studie wirft jedoch viele Fragen auf.

Die Forschung stieß auf viel Kritik, die zum Teil von anderen Forschern an den Herausgeber der Zeitschrift gerichtet wurde. (29,30,31) Von Geburtsfehlern erfuhren sie in vielen Fällen von den Müttern, die keine genauen Diagnosen stellen können, und obendrein auch Störungen berücksichtigten, die bekannterweise nicht durch Vitamin-A-Derivate verursacht werden. Darüber hinaus griffen die Forscher einfach auf Schätzungen zurück, wo keine genauen Daten vorlagen.

Insgesamt verursachte eine höhere Vitamin-A-Zufuhr nur sehr wenige Geburtsfehler, und selbst diese wurden vermutlich falsch kategorisiert. Was jedoch noch wichtiger ist und die Ergebnisse der Forschung in Frage stellt, ist die Tatsache, dass weder frühere noch neuere Forschungen jemals zu ähnlichen Ergebnissen gekommen sind.

In den meisten Fällen wurde kein signifikanter Zusammenhang zwischen einer Vitamin-A-Supplementierung, einer höheren Vitamin-A-Zufuhr und dem Auftreten von Geburtsfehlern festgestellt, und es gab sogar zahlreiche Fälle, wo über eine leichte Schutzwirkung berichtet wurde:

  • In einer älteren spanischen Studie erhöhten beispielsweise nur Mengen über 40 000 IE pro Tag das Risiko, niedrigere Mengen hatten jedoch eine ausgesprroche Schutzwirkung.(32)
  • In einer Interventionsstudie bekamen schwangere Mütter, die früher bereits ein Kind mit einem Geburtsfehler aufgrund einer Vitamin-A-Überdosierung zur Welt gebracht hatten, verschiedene Vitamine, darunter 12 500 IE Vitamin A pro Tag. Von den 48 Müttern, die keine zusätzlichen Vitamine erhielten, bekamen 5 wieder ein behindertes Kind, während dies bei keiner der Mütter der Fall war, die täglich 12 500 IE Vitamin A und andere Vitamine zu sich nahmen.(33)
  • In einer 1999 veröffentlichten Studie wurden die Daten von 424 schwangeren Frauen analysiert, die in der Frühschwangerschaft (die im Hinblick auf die schädigende Wirkung von Vitamin A auf den Fötus als kritisch angesehen wird) durchschnittlich 50 000 IE Vitamin A pro Tag ergänzten. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die keine Substanzen zu sich nahm, die dem Fötus schaden würden, hatte die Vitamin-A-Supplementierung selbst bei so hohen Dosen keine negativen Auswirkungen.(34)
  • Ein Jahr zuvor hatte in einer ungarischen Studie, bei der die Daten von mehreren Tausend Frauen analysiert wurden, eine tägliche Vitamin-A-Supplementierung von 5 000–10 000 IE eine schützende Wirkung gegen Geburtsfehler, die teilweise auf eine übermäßige Supplementierung zurückgeführt werden.(35)

Die neuesten Studien zu diesem Thema wurden in einer 2022 veröffentlichten Metaanalyse zusammengefasst, die die kombinierten Ergebnisse von 6 Studien präsentierte.(36) Dementsprechend bietet eine Vitamin-A-Supplementierung einen leichten Schutz vor Geburtsfehlern.

Aus dieser Studie geht nicht klar hervor, welche Dosen genau verwendet wurden, aber es ist klar, dass in den meisten Fällen die höhere Vitamin-A-Zufuhr vorteilhafter war. Von den 6 Studien handelte es sich lediglich um eine ältere Studie, in der eine höhere Vitamin-A-Zufuhr einen negativen Effekt hatte (37), aber damals enthielten Multivitamine noch viel mehr davon. Es kann sein, dass die Teilnehmer deswegen Zehntausende IE zu sich nahmen, insbesondere wenn sie diese auch noch extra ergänzten oder regelmäßig Leber aßen. Abgesehen davon war aber auch in allen anderen Untersuchungen, die überwiegend in Europa durchgeführt wurden, seine schützende Wirkung nachweisbar.

Dies bestätigt, dass man während der Schwangerschaft Vitamin A benötigt, und eine Supplementierung ist sinnvoll, wenn man nicht zu viel davon einnimmt. Früher enthielt eine Tagesdosis an Multivitaminen und Schwangerschaftsvitaminen 10-25 000 IE, heutzutage enthalten sie jedoch viel weniger, sodass sie für jeden empfehlenswert sind.

Verwirrung durch offizielle Empfehlungen

Die Empfehlungen verschiedener Gesundheitsorganisationen und Länder hinsichtlich der Vitamin-A-Zufuhr und -Ergänzung während der Schwangerschaft sind sehr untrescheidlich.

Während in Entwicklungsländern empfohlen wird, 10 000 IE pro Tag oder 25 000 IE pro Woche zu ergänzen, wird dies in entwickelteren Regionen mit einer besseren wirtschaftlichen Lage überhaupt nicht empfohlen, obwohl bis zu 5000 IE pro Tag noch als sicher gelten.

In Finnland soll eine übermäßige Aufnahme sogar über die Leber möglich sein, aber ohne sie tritt nicht einmal ein Mangel häufiger auf. In der Tat ist Leber die beste Quelle für Vitamin A, und wenn man sie nicht verzehrt, müsste man von anderen tierischen Lebensmitteln so viel essen, wie es nur sehr wenige Menschen tun.

Das in pflanzlichen Lebensmitteln enthaltene Beta-Carotin trägt zwar ebenfalls zur Deckung unseres Bedarfs bei, aber die Effizienz seiner Umwandlung ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und kann ohne Gentests nicht genau bestimmt werden.(38) Auf vielen Websites mit Ernährungsinformationen werden immer noch Gemüsesorten als beste Vitamin-A-Quellen angegeben, weil Beta-Carotin und das echte Vitamin A (Retinol) fälschlicherweise als ein und dasselbe angesehen werden. Das ist ein großer Fehler, denn die Verwertung von Beta-Carotin ist nur etwa ein Zwölftel von der des Retinols, und die von anderen Carotinoiden sogar noch weniger.(39)

Dies wird durch die Tatsache veranschaulicht, dass in der eingangs erwähnten Studie, in der eine Vitamin-A-Supplementierung die Lungenfunktion bei Kindern verbesserte, eine Beta-Carotin-Supplementierung keine ähnliche Wirkung hatte.(13) Es lohnt sich also, vorformuliertes Vitamin A zu sich zu nehmen und sich nicht allein auf Beta-Carotin zu verlassen.

Obwohl Gesundheitsorganisationen behaupten, dass Vitamin-A-Mangel in den Industrieländern kein Problem darstellt, ist dies nicht sicher. Die meisten Menschen essen keine Leber, und viele verzehren auch jene tierischen Lebensmittel nicht, die noch Vitamin A enthalten. Aus der Metaanalyse von 2022 geht hervor, dass die Vitamin-A-Aufnahme von schwangeren Frauen in Europa unzureichend ist, denn wenn sie genug davon zu sich nehmen würden, hätte eine höhere Zufuhr keine Vorteile mit sich gebracht.

Zusammenfassung und praktische Vorschläge

Wie andere Mikronährstoffe wird auch Vitamin A vom Zeitpunkt der Empfängnis an benötigt, weshalb Mütter idealerweise schon viel früher für eine ausreichende Versorgung sorgen sollten. In der Leber kann Ziemlich viel Vitamin A gespeichert werden, wenn man also einen guten Vorrat hat, ist es ständig verfügbar, selbst wenn man es einige Wochen oder sogar Monate lang kaum zu sich nimmt.

Während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimester, wird nicht empfohlen, mehr als 10 000 IE pro Tag zuzuführen. Nicht, weil eine größere Dosis sicher schädlich wäre, sondern weil es keinen zusätzlichen Nutzen gibt. Die Einnahme dieser Menge ist jedoch unbedenklich, da eine ähnliche Menge noch nie Probleme verursacht hat. Wenn man nicht regelmäßig Leber konsumiert, sollte man etwa 5000 IE pro Tag ergänzen, da dies einem Mangel vorbeugt und keine bekannten Nachteile hat.

Beim Verzehr von Leber im ersten Trimester ist auch zu bedenken, dass der Vitamin-A-Gehalt der verschiedenen Lebern sehr unterschiedlich sein kann. In einer Studie wiesen gesunde Frauen, die mit ihrer Ernährung 120 000 IE Vitamin A aus Leber zu sich nahmen, signifikant erhöhte Werte von Stoffwechselprodukten (Metaboliten) auf, die mit Geburtsfehlern in Verbindung gebracht werden.(40) Die meisten Lebern enthalten viel weniger Vitamin A als diese Menge, aber es kann ratsam sein, gelegentlich nur 25-50 Gramm davon zu essen und das auch nicht täglich. Es lohnt sich auch, eine Leber mit geringerem Vitamin-A-Gehalt zu wählen, wie z. B. Hühnerleber. 

Gegen Ende der Schwangerschaft und vor allem während der Stillzeit kann man gerne mehr Vitamin A zu sich nehmen, was für den Vitamin-A-Bedarf des Kindes sehr wichtig ist.

Wenn man diese einfachen Regeln befolgt, braucht man sich keine Sorgen über schädliche Auswirkungen von Vitamin A zu machen und kann sich sicher sein, dass auch ein Mangel keine Probleme verursachen wird.

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